10 Schüler und 2 Lehrer des SBSZ Jena-Göschwitz sind kurz vor Silvester mit vielen neuen Erfahrungen und Erlebnissen von ihrer fast 2-wöchigen Israelreise, einem Schüleraustausch mit dem Haifaer Elitegymnasium Reali zurück gekommen. Fragt man die Teilnehmer nach ihren Impressionen, dann fällt es den Teilnehmer schwer sofort schnell zu antworten, denn bei den vielen und fast durchweg positiven Erlebnisse weiß man gar nicht so recht wo man anfangen soll. Vielleicht fängt man mit folgender Frage an: Wie sieht es mit der Sicherheit in Israel aus, es wir ja jeden Tag berichtet … – Die Antwort die dann kommt: Ja, also von dem was in Deutschland berichtet wird, spürt man in Israel fast gar nichts. Im Vergleich zu den bisherigen 4 Israelreisen hat die Polizeipräsenz eher abgenommen. Die Einreise war mit so wenigen Kontrollen wie nie verbunden und man konnte sich frei und sicher im Land bewegen. Dies ist sicher nur eine Erfahrung, die die Schüler mitgebracht haben. Andere Erfahrungen betreffen die herzliche Aufnahme durch die israelischen Schüler, der Besuch der Schule und die Teilnahme am Schulunterricht. So war es für die Jenaer interessant, wie viel für die kulturelle Bildung mit Hilfe der Fächer Theater oder Kunst in Israel unternommen wird. Gemeinsam besuchte man dann den Bildungszoo in Haifa, um hier eine fachlich geführte Exkursion durch die Tierwelt Israels zu unternehmen. Politische Bildung wurde ebenfalls gemeinsam vermittelt. So war man Gast in einem Altersheim für Holocaustopfer und konnte sich dabei mit den ehemaligen Verfolgten des Nationalsozialismus auch in deutscher Sprache über die Erlebnisse im 3.Reich unterhalten. Es waren interessante Zeitzeugenbegegnungen, die heute 70 Jahren nach dem Ende der Schreckensherrschaft nicht mehr für alle Jugendliche möglich ist. Ausgefallen dann auch die Führung durch die Gärten des Bahai-Tempels, die nicht allen Touristen möglich ist. Hier erhielten die Schüler Informationen zur relativ jungen Religion des Bahaitums, eine auf Frieden ausgerichteten Religion im Nahen Osten. Insgesamt spielten Erfahrungen zu Religionen für die meist atheistischen Schüler während der Reise eine große Rolle. Neben dem Besuch einer Moschee und einer Synagoge besuchte man vor allem zu Weihnachten verschiedene Kirchen. Interessant dabei der „Heilige Abend“ vor der Grabeskirche in Jerusalem, wo wieder erwarten dieses Fest kaum präsent war. Insgesamt vermissten die Schüler die weihnachtliche Stimmung an heiliger Stelle. Zum Einen waren die Schüler von mehr als 20°C überrascht und zum Anderen schien sich in Israel kaum jemand für das Fest zu interessieren. Sicher ist dies bei einer kleinen Anzahl von Christen in diesem Land am Ende nichts Ungewöhnliches, aber mit den deutschen Erwartungen war dies kaum vereinbar. Die Weihnachtsfeiertage beeinflussen den Alltag der Israelis kaum, man geht arbeiten und am Nachmittag seinen Hobbys nach. Von Kaufrausch wie in Deutschland ist man in Israel weit entfernt und die Sichtung eines Weihnachtsbaumes grenzte fast schon an ein Wunder. Selbst hatte man jedoch vorgesorgt und so feierte man mit Stollen in der Lobby des Hotels in kleiner Runde. In den folgenden Tagen ging es mit vielen interessanten Erlebnissen weiter. So standen die touristischen Höhepunkte Totes Meer, Akko, Hochzeitskirche in Kana, die Stadt Nazareth sowie die heilige Stätte Yardenit auf dem Programm. Die Israelis boten den deutschen Schüler jedoch noch mehr. So organisierten sie eine Nacht im Schlafsack in der Negevwüste mit Lagerfeuer und Essenbereitung im Kochtopf über dem Feuer, einer Fahrt durch das palästinensische Jordantal, einem Kibbuzbesuch, dem Besuch einer Drusengemeinde mit ebenfalls Informationen über diese Religion und einem Besuch der Golanhöhe. Bei letzterem erfuhren die Schüler viel über die Gründung des Staates Israel und die dabei stattgefundenen Auseinandersetzungen mit den Nachbarländern. Besonders interessant war für die Schüler im Golan die Beobachtung der Arbeit von serbischen UN-Soldaten, die auf dem Gipfel des Vulkans Mt.Bental zu ihrer Mission befragt werden konnten. Bei günstigen Wetterbedingungen observieren die Soldaten von hier mit riesigen Feldstechern die Situation im angrenzenden Krisengebiet Syrien, da man vom Berg bis ins 60km entfernte Damaskus schauen kann. Mit der Reise der deutschen Schüler ist ein Teil des Projektzieles für die Jugendlichen, einen bilateralen Jugendaustausch durchzuführen und dabei die Jugendlichen aus beiden Ländern mit den jeweils anderen Kulturen in Kontakt zu bringen, erreicht. Der zweite Teil, die Rückbegegnung der Israelis in Deutschland soll Ende April realisiert werden. Die Jenaer freuen sich schon auf die Gäste, den mit dem zweiten Teil des Projektes soll weiter an zentralen Aspekten wie Bewusstmachung eigener und fremder Identität; Schaffung von Rahmenbedingungen für interkulturelles Lernen, Erweiterung sozialer und interkultureller Kompetenz und die Förderung der Bereitschaft, verschiedenen Menschen und ihren Kulturen im In- und Ausland offen und tolerant zu begegnen, gearbeitet werden.