Die erste Veranstaltung im SBSZ Göschwitz „Europaschule – mit Leben erfüllt“
Diese internationalen Nachmittage sollen die transnationalen Aktivitäten unserer EUROPA-Schule unterstreichen. Unsere Schüler- und Lehreraustauschprogramme beziehen sich im Wesentlichen auf die teilnehmenden Personengruppen. Natürlich werden in Auswertung der Programme auch Mitschüler und Klassen informiert, die nicht unmittelbar beteiligt waren, aber es fehlt der direkte Bezug.Deshalb haben wir in unserem Schulentwicklungsprogramm das Angebot aufgenommen, für alle (Schüler, Lehrer, Mitarbeiter), die Sicht auf andere Länder und Kulturen in internationalen Nachmittagen direkt erlebbar zu machen.
Türkischer Nachmittag
Die erste Veranstaltung dieser Art im Rahmen Europaschule 2004 SBSZ Jena Göschwitz Schulaula
Es war das Auftakttreffen einer Reihe von Nachmittagen, die in den nächsten Monaten und Jahren den Titel EUROPASCHULE mit noch mehr Leben erfüllen sollen.
Die Erwartungen waren hoch gesteckt – die Mühen der Vorbereitung auch.
Um es vorweg zu nehmen, es hatte sich gelohnt.
Der Saal war voll
Die Stimmung war prächtig
Das Ergebnis wirkte noch lange nach
115 geladene und willkommene Gäste und viele Helfer, sowohl ganz vorn im Rampenlicht als auch still und bescheiden im Hintergrund, gestalteten und erlebten einen festlichen und aktionsreichen Nachmittag.
Unter der moderaten verbalen Führung durch Herrn Cura ging es per Powerpoint-Präsentation, Videosequenzen und leichter musikalischer Untermalung in die gewollte Atmosphäre des Abends. Herr Mert machte in einem schicken Anzug am Rednerpult eine gute Figur, seine persönlichen Worte zur Eröffnung konnten nicht verbergen, dass die Verantwortung für das Gelingen „seines“ Abends ihn in eine gewisse Aufregung versetzte. Fürs Auge war alles gut präpariert. Fahnen der türkisch- deutschen Verbundenheit, Plakate, Karten und Poster an den Wänden, Tischschmuck, ein beeindruckendes Büfett bis hin zu blitzenden Gläsern und Servicelehrlingen – es passte.
Einige Gäste berichteten von persönlichen Erlebnissen und Bekanntschaften unter dem Zeichen der deutsch-türkischen Beziehungen, und man konnte überzeugt Positives vernehmen. Überhaupt nicht langweilig vermittelte uns Frau Kathrin Eith /FSU in einem Kurzreferat einige Spezifika unserer gegenseitigen Ansichten und kulturellen Besonderheiten. Das reichte von der herausragenden Rolle eines Atatürk bis hin zu einigen „offiziellen“ Ansichten der Deutschen über die islamische Kultur, dies offensichtlich in Schräglage befindlich.
Wir alle nahmen aus dem Vortrag eines mit: Verständnis, Toleranz und ehrlicher Wille, ohne denen ist keine Völkerverständigung möglich, gerade auch im Vorfeld eines möglichen EU-Beitrittes der Türkei.
Eine sich allmählich verbreitend Unruhe kündigte von 2 Dingen
- 1. die Folklore-Gruppe der Türkischen Tanzschule aus Berlin war eingetroffen und
- 2. die Anwesenden bekamen langsam Hunger.
Für einen Unkostenbeitrag von 5,- Euro bekamen das Auge und der Magen viel geboten. Unser türkischer Gastkoch, Herr Özay, konnte in seinen Anstrengungen und in seinem Ergebnis kaum noch getopt werden. Trotz kulinarischer Zufriedenheit warteten alle auf den kulturellen Höhepunkt. In 2 beeindruckenden Darbietungen zeigte uns das Ensemble des BTMK eine Probe ihres tänzerischen Könnens. Der sich anschließende und abschließende gemütliche Teil gab Raum und Gelegenheit zu vielen anregenden Diskussionen und zu näherem persönlichen Kennenlernen.
Einige Gäste erschienen auch mit ihrer Familie und selbst den kleinsten Gästen konnte man an ihren Gesichtern ablesen: Es war ein gelungener Abend !
Die Berechtigung zum Tragen des Titels „Europaschule“ soll für uns alle nicht nur ein formelles Aushängeschild sein. Der gesamte Lehrkörper, die Schüler und alle Mitarbeiter wollen das Grundanliegen einer „ … …..“ mit Leben und Substanz erfüllen. Der Türkische Nachmittag war ein erster in Eigeninitiative geschaffener Orientierungspunkt. Weitere werden folgen.
Dokumentiert von Bernd Hilbert