Die Einladung, sich zum Berufsinformationstag im Staatlichen Berufsbildenden Schulzentrum in Jena-Göschwitz umzuschauen, wurden von vielen Interessierten gern angenommen.
Jena. Karl Förste steckt im zweiten Ausbildungsjahr zum Chemisch-technischen Assistenten. Im Sommer stehen die Prüfungen an. Doch der Jenaer will sich damit nicht zufrieden geben. Er strebt die Fachhochschulreife an,um dann weiter zu studieren.
Dass der 19-Jährige so genau weiß, wohin er will, liegt auch am Staatlichen Berufsbildenden Schulzentrum in Jena-Göschwitz. „Die Lernbedingungen hier sind ideal. vor allem die praktische Ausbildung und die Ausstattung der Labore sind super. Jeder hat seinen eigenen Arbeitsplatz“, lobt er und erzählt, dass auch die überschaubare Klassengröße zum guten Lernen beitrage.
Zum Tag der offenen Tür am vergangenen Sonnabend war Karl Förste damit ein guter Mann, um seine Erfahrungen weiterzugeben. Da er im Labor auch noch Experimente vorführte, hatte er den ganzen Vormittag über gut zu tun.
Zahlreiche Besucher hatte die Einladung zum Berufsinformationstag angenommen. Darunter auch Virginia Pfeifer aus Wiegendorf bei Weimar. Noch ist für sie alles offen. Derzeit besucht sie die 10. Klasse. Laufen die Prüfungen gut, will sie mit dem Abitur anschließen. Dennoch nutzte sie mit ihren Eltern die Möglichkeit, sich in Göschwitzumzuschauen. Interessant war für sie die Augenoptik. Ein Praktikum hatte sie in diese Richtung gelenkt. Die moderne Schule, die Ausstattung und die gute Beratung am Sonnabend hätten sie in ihrem Wunsch bestärkt. „Wir wollten uns vor Ort ein Bild machen, wie die Zukunft unserer Tochter aussehen könnte“, sagt Vater Ralf Pfeifer.
„Wir sind mit dem Zulauf sehr zufrieden“, zog Frank Weingart, stellvertretender Schulleiter, am Mittag Bilanz. Dass es besonders viele Nachfragen für das Berufliche Gymnasium, das mit dem Abitur abschließt und die Höhere Berufsfachschule mit den Bildungsgängen Informatik, Biotechnik und Chemie als Berufsausbildung zum technischen Assistenten gab, stimmte ihn optimistisch. „Gerade diese Klassen stehen jedes Jahr zur Diskussion“, sagt Weingart. Der Grund sind die geringen Schülerzahlen. Um eine Unterrichtsklasse eröffnen zu können, müssen zu Ausbildungsbeginn mindestens 20 Schüler gemeldet sein. „Das zu schaffen, ist derzeit schwierig. Wir plädieren für kleinere Klassen“, sagt er und spricht von einer Durststrecke, die nicht mehr lange anhalten wird. „Schauen wir in die Schulen, die Klassen sind voll. Wir müssen einfach noch ein wenig aushalten“, sagtWeingart und verweist auch auf die Fördermittel, die nicht umsonst in die Sanierung des Schulzentrums geflossen sein dürfen.
Aktuell werden im Staatlichen Berufsbildenden Zentrumin Jena-Göschwitz 1400 Schüler unterrichtet. Wie Weingart sagt, sind die Zahlen seit den letzten drei Jahren stabil. Nicht zu vergleichen sind sie jedoch mit denen vor zehn Jahren. 2004 besuchten 2700 Schüler die Schule.
Im März werden weitere Schüler hinzukommen. Eröffnet wird eine zweite Sprachklasse für Migranten im Alter von 16 bis 25 Jahre. Eine erste startete 2015. Mit der Einstellung einer zweiten Lehrkraft kann das Angebot erweitert werden. Offen stehen die Türen auch am 17. März. Von 16 bis 18 Uhr können sich Interessierte über die Fachschule, die Berufsfachschule, die Höhere Berufsfachschule, das Berufliche Gymnasium, die Duale Ausbildung, die Fachoberschule Technik oder über das Berufsvorbereitungsjahr informieren.
Annett Eger / 29.02.16 / OTZ