Tag 1 – 04.04.2016
Die Biologieassistenten der Klasse CTA/BTA14 sind zu ihrer Expedition / Bildungsfahrt nach Lysekil in Schweden aufgebrochen bzw. am Zielort angekommen. Nach insgesamt 14 Stunden im Auto bzw. auf 2 Fähren erreichten die Schüler und Lehrer pünktlich die Kleinstadt an der Westküste zwischen Göteborg und Oslo. Schon während der Fahrt konnten die Schüler viele neue Erfahrungen sammeln. So waren zum einen die Fahrt über die Öresundbrücke, weiter das Weltkulturerbe Grimeton (die einzige weltweit noch erhaltene Langwellenfunkanlage aus der Zeit der ersten Telekommunikationsanlagen) sowie das gegenüber Deutschland andere Landschaftsbild in Schweden sehr interessant. Nach der Ankunft wurde das gemietete Haus bezogen und das erste gemeinsame Mahl bereitet.
Tag 2 – 05.04.2016
Nach der langen Anreise haben die Biologieassistenten der CTA/BTA14 mit ihrer Fortbildung an der schwedischen Westküste begonnen. Am ersten vollen Tag in Schweden stand dabei der Besuch des „Stångehuvuds naturreservat“ auf dem Programm. Hier wurden die Schüler von Sandra Svenson, einer Biologin an der „Uppsala Universitet“, auf eine eindrucksvolle Wanderung entführt. Die Schüler erfuhren dabei viel über die Flora und Fauna in Strandnähe. Es gab aber nicht nur viel zu sehen, sondern auch eine Menge zum Anfassen. Zusätzlich gab es noch einen kleinen Exkurs in die Geologie der Region. Nach einer kleinen Mittagsmahlzeit besuchte man gemeinsam mit der Biologin die Meerwasseraquarien im Havetshus in Lysekil. Hier erfuhren die Schülern nun, was sich in der Region unter der Wasseroberfläche abspielt. Die Schüler nahmen anschließend gern die Einladung der Biologin an, gemeinsam am Abend ein typisch schwedisches Essen zu bereiten – köttbullar med gräddsås, potatismos och lingon (det smakar så gott!). Gegen Abend ging es dann mit entsprechender Ausrüstung noch auf eine kleine Wanderung zu den besten Angelstellen (Allerdings ohne Fangerfolge).
Tag 3 – 06.04.2016
Det var en fantastisk dag! Das war ein toller Tag, obwohl er grau, kalt und mit Dauerregen begonnen hatte. 9 Uhr – Start mit dem Auto nach Tjärnö. Nach einer Stunden erreichten wir das Sven Loven Center der Universität Göteborg. An diesem meeresbiologischen Institut werden verschiedene Untersuchungen zur Evolution von Meereslebewesen, Untersuchungen zu Veränderungen verschiedener ökologischer Systeme im Zuge des Klimawandels sowie Forschungen zu neuen Lebensmitteln aus Algen vorgenommen. In einer Vorlesung erfuhren die Schüler viel über einzelne Projekte und konnten im hauseigenen Aquarium viele Meeresbewohner auch berühren. Nach einem gemeinsamen Mittagessen mit den Wissenschaftlern besuchten sie verschiedene Laboratorien und erhielten damit einen Einblick in die praktischen Tätigkeiten am Institut. Ebenfalls interessant (ekelig) war die Verkostung von rohen Austern. Die Zucht bzw. die Zuchtbedingungen werden gleichfalls am Institut erforscht. Zum Abschluss wurden die Schüler noch zu einem Erfahrungsaustausch bei Kaffee eingeladen.
Der Tag war zwar schon weit fortgeschritten, aber dennoch machten machten sich die Schüler noch zu einer Wanderung in das Rossö Naturschutzgebiet auf. Höhepunkt dieses Programmpunktes war ein gemeinsames Lagerfeuer mit Bröd och Korv. Nach einem wunderbaren Sonnenuntergang ging es dann mit dem Auto zurück nach Lysekil. Der 12,5 Stunden dauernde Tagesausflug wurde mit gemeinsamen Pizzabacken abgeschlossen.
Tag 4 – 07.04.2016
Nordens Ark (Die Arche des Nordens), ein Zoo für vom Aussterben bedrohte Tierarten sowie eine Aufzucht- und Forschungsstation für diese Tiere war das Ziel der Biologen am 4. Tag der Schwedenexpedition. Die Schüler wurden über das Gelände des weiträumigen Areals geführt und über Zucht- und Forschungsprogramme der Einrichtung informiert. Interessant dabei zum Beispiel, dass hier an der Einrichtung, also in Schweden, die vom Aussterben betrohten Amurtiger gezüchtet und dann in den Weiten der sibirischen Wälder zur Arterhaltung ausgesetzt werden. Ebenfalls interessant waren die Programme für domestizierte Tiere, in denen Zucht- und Haltungsmöglichkeiten erforscht werden. Gleich nebenan bestaunten die Schüler die für die Region bekannten „Hällristningar“. Diese mehr als 3000 Jahre alten Felszeichnungen sind Bestandteil des Weltkulturerbes „Tanum“. Zum Abschluss des Tages erlebenten die Schüler einen herrlichen Sonnenuntergang in den Schären rund um Lysekil. Dabei waren auch einige angeln und der gefangene Fisch landete am Ende in der Pfanne (naja, am Ende im Bauch).
Tag 5 – 08.04.2016
Der 5. Tag der Expedition führte in die Geschichte Skandinaviens. Die Schüler besuchten dazu das Forschungsarchiv des Instituts für Geschichte der Göteburger Universität in Vitlycke und in Underslös, welches sich mit den vielen Felszeichnungen in der Region und deren Deutung beschäftigt. Die gesamte Region – Tanum – ist Weltkulturerbe. Anschließend fuhren die Schüler weiter zur einer der markantesten Felsritzungen, zu denen auf den Aspeberget. Hier findet sich die weltweit größte Ansammlung von Felszeichnungen. Eingeritzt wurden diese vor mehr als 3000 Jahren von den Ureinwohnern Europas. Dieser Berg verdient die Bezeichnung „Heiliger Berg“. An verschiedenen Stellen dieses abgerunden Granitblocks gibt es mehr als 20 Bereiche von Felsenritzungen. Davon sind die drei größten farblich gekennzeichnet und die anderen mit Informationstafeln ausgeschildert. Leider sind einige der Ritzungen so stark verwittert, dass sie kaum erkennbar sind. Die größte und bekannteste ist die im nördlichen Bereich des Berges. Sie stellt eine Prozession von Stieren dar. Im oberen Teil gibt es eine Darstellung, von der man annimmt, sie sei eine Sonnenscheibe die von zwei Frauen getragen wird. Weiter ging es dann nach Grönhög, einer Ansammlung kleinerer Grabhügel sowie nach Blomsholm. Dort befindet sich eine Steinsetzung (Steinschiff) aus der späten Eisenzeit. Sie wird auf eine Zeit etwa 500 bis 250 Jahre vor beginn der Zeitrechnung datiert. Diese Stelle diente wahrscheinlich als Kultplatz der damaligen Einwohner der Region. Am Nachmittag fanden die Schüler noch etwas Zeit landschaftlich herausragende Orte in Nordschweden zu besuchen. Auf der Svinesundbrücke, die von der UNO als Friedensbrücke anerkannt wurde, hatten die Schüler die Möglichkeit eines Grenzübertrittes nach Norwegen und gleichzeitig einen wunderbaren Blick auf den Idefjord. Anschließend fuhren die Schüler weiter nach Hälle und beobachteten Seehunde auf einem Fels. Leider war dieser jedoch etwas weit entfernt. Auf dem Rückweg nach Lysekil waren die Schüler bei einer schwedischen Familie zu Gast. Sie ließen sich dort mit Kaffee und Kanelbulle nach schwedischer Art verwöhnen. Am Abend stand dann die Reinigung der Mietwohnung im Programm. Am nächsten Morgen soll es leider schon zurück gehen. Viele hätten den Aufenthalt gern verlängert.
Tag 6 – 08.04.2016
Abfahrt im Sonnenaufgang – für alle ist die „Expedition“ nun leider zu Ende. Einstimmig wären alle gern noch länger geblieben, aber am Montag wartet der Schulalltag und damit die letzten Wochen vor den Abschlussprüfungen. Die Rückfahrt war von Sonnenschein geprägt. Nochmals konnte man die skandinavische Natur geniesen und das eine oder andere am Straßenrand sehen. Einige erwischten kurz den seltenen Blick auf einen Elch am Straßenrand in Schweden und andere hatten das absolut seltene Glück von der Fähre aus Schweinswale in der Ostsee zu beobachten. Da am Samstagnachmittag die Autobahn relativ leer war, ging es zügig Richtung Jena. 20 Uhr war dann auch der letzte zu Hause angekommen und konnte im Familienkreis von seinen in der Woche gesammelten Erlebnissen und Erfahrungen berichten.