Zwei von drei Wochen sind vorbei und somit geht es nun in den Zielsprint. Auch in der zweiten Woche war eine ganze Menge im schwedischen Boden bei unserer Erasmusdelegation los. Am Montag wurde nach der Arbeit als erstes die geplante Exkursion ins Kraftwerk durchgeführt. Hier gab es eine ganze Menge über energetisches Recycling (oder auch einfach nur Müllverbrennung) zu erfahren. In Bodens Energi AB wirdnicht nur Müll verbrannt und in Elektrizität umgewandelt, nein hier versucht man durch einen Mix von verschiedenen Brennstoffen und der Kraft-Wärmekopplung so optimal wie möglich Energie zu verwerten. Technische Abläufe wurden ebenso ausführlich im Rundgang erklärt, genau wie auch die wichtige Rauchgasreinigung. Am Dienstag reiste dann der „Chef“ Frank Weingart für 4 Tage an und in den folgenden Tagen konnte man ihn beim Job Shadowing in den einzelnen Ausbildungsbetrieben antreffen. Mittwochs stand der Höhepunkt der geplanten außerschulischen Aktivitäten auf dem Programm. Zuerst ging es in das weltberühmte Treehotel nach Harads, anschließend wurde im selben Ort eine Grundschule besucht und nach einer weiteren Busstunde erreichte man „Polarcirkeln“ – den Polarkreis. Hier wurde die große Gruppe von Lehrlingen aus Irland, Kroatien, Schweden und uns Deutschen bereits von einigen schwedischen Lehrern erwartet. Diese hatte schon ein Lagerfeuer vorbereitet und den Grill in Gang gesetzt. Zuvor wurde standesgemäß jedoch noch mit allen eine Polartaufe nach Samenart durchgeführt. Vom angesprochenen Grill gab es dann Rentierwurst, heißen Kaffee und noch weitere Leckereien. Der Tag war damit aber noch nicht zu Ende. Auf der rund 2 stündigen Rückfahrt konnte man am Straßenrand Rentiere beobachten und wer aufgepasst hatte, dem war auch der große im Schnee liegende Elch ca. 10 m neben der Straße nicht entgangen. Zu Hause angekommen dachten wohl einige, dass es nun alle Highlights des Tages waren – gegen 22:30 Uhr begann das wunderbare Naturphänomen „Polarlichter“ am Himmel seinen Zauber zu verbreiten. Zwar waren diese nicht superschönsten, aber immerhin konnte man dieses einzigartige Schauspiel zirka eine Stunde lange bewundern.
Donnerstag und Freitag vergingen gewöhnlich mit Arbeit. Mit -29° Celsius erlebte man den kältesten Tag unserer Anwesenheit. Danach ging es allerdings mit den Temperaturen steil bergauf. Von Freitag 6 Uhr bis Samstag 12 Uhr stieg die Temperatur auf sagenhafte + 8° C, also in 30 Stunden um unglaubliche 37 Grad!!! Wer jetzt noch den Klimawandel leugnet, der sollte sich mit den Schweden unterhalten, den die hatten so etwas bisher auch noch nicht erlebt.
Am Samstag wurde dann nochmals volles Programm gemacht. Zuerst ging es in die Festung Rödbergsfortet, anschließend in das Armeemuseum, danach zum gepflegten (Nach) – Mittagessen und am Abend zum Topspiel der Schwedischen Hockeyliga Luleå gegen den Eishockeychampionsleaguesieger 2019 Frölunda. Dank sei hier an das Björknäsgymnasiet gerichtet, denn die hatten uns einen Bus geliehen, ohne den wir das Programm zeitmäßig so nicht geschafft hätten. Im Eishockeymatch siegte übrigens mit 3:1 unser Favorit Luleå HF. Der Sonntag wurde dann chillig absolviert. Es wurde mal richtig lange geschlafen und danach der Staffelstab der Lehrer von Herrn Schurig an Frau Elfner übergeben. Anschließend ging es in das Freizeitbad Nordpoolen, wo man sich im warmen Whirlpool entspannte.
So entspannt kann es nun in die letzte Woche gehen, wo neben der Arbeit doch hoffentlich noch weiter Abenteuer und Erlebnisse auf die Erasmusreisegruppe Göschwitz warten.