Seit reichlich einer Woche sind nun unsere Erasmusschüler in Lappland und die Erfahrungswelt wurde schon reichlich erweitert. Dies gilt sowohl für die Arbeit im Praktikum als auch für die Erlebnisse im „fremden“ Land und seiner einzigartigen Natur. Die Schüler absolvieren unter anderem ihre praktische Ausbildung in den Firmen „Norrbottens Länservice“, „Bilbolaget“ und „Garnis“. Einhellig berichten die Schüler Interessantes von den Arbeitsbedingungen, dem jeweiligen Arbeitskollektiv als auch von den Arbeitsmethoden und Werkzeugen. Auch die Freizeitgestaltung ist für die Schüler anders als zu Hause. Wenig Handy und dafür viel mehr Wandern, Lagerfeuer, Exkursionen und Sport. Natürlich spielen auch die Kontakte zu neuen Freunden unter der Verwendung der englischen Sprache eine große Rolle. Die Freizeit hat man an „gewöhnlichen“ Abenden dabei meist zusammen mit Abendbrot und anschließenden Kartenspielen verbracht und an den freien Tagen mit größeren Exkursionen. Die größte Exkursion ging dabei vom letzten Freitag bis zum Sonntag. Zuerst wurde dabei der Polarkreis am Polcirkelportalen überwunden, anschließend wurde die Natur in einer längeren Wanderung erkundet, um dann den ersten Tag mit einem Lagerfeuer in Mårdsel abzuschließen. Von Mårdsel ging es noch am Abend mit dem Auto weiter nach Kiruna, wo man sich Hütten am See gemietet hatte. Von hier gingen die Tour am Samstag dann in die weltgrößte Eisenerzmine untertage. Dabei erfuhr man viel über die Abbauprozesse, die Erzaufarbeitung und die Gewinnung von Roheisen und Stahl. Wichtiger Aspekt war unter anderem die Umstellung des Verhüttungsprozesses von Kohle auf Wasserstoff. So wird von der SSAB in Luleå der erste fossilfreie Hochofen betrieben. Neben der Mine besuchte man in Kiruna noch weitere Sehenswürdigkeiten wie z.B. den Lussovaara, die Kirunaer Kirche und das neue Rathaus. Der Sonnabend wurde mit einem Saunagang in einer „Bastuflotten“ (also einer schwimmenden Sauna) und mit Skatspiel abgeschlossen. Auf der Rückfahrt nach Boden wurden viele Zwischenstopps eingelegt. Höhepunkte waren dabei Jokkmokk, Messaure Fördämmning (Schwedens längste Staumauer 1,9km Länge bei 100m Höhe), ein „Rensamling“, die Fahrt auf den Dundret, der Hårsprangfallet, eine Wasserfurt, die man natürlich befahren hat und allein schon die Fahrt durch die unendlichen Weiten. Das Letztgenannte ist für die Schüler sehr beeindruckend gewesen, ganz besonderes dadurch, dass man viele Tiere gesehen hat. Dabei waren Rentiere, Auerhühner und auch drei Elche. Warum nach Kanada, wenn man auch alles in Europa findet.
Die nächsten Tage und das kommende Wochenende sind bereits verplant, da man hier keine der Möglichkeiten verpassen möchte. Und man glaubt es kaum, auch Polarlichter haben sich bereits am Nachthimmel gezeigt.