Der goldene Herbst ist längst am Polarkreis angekommen. Unsere Schüler im Erasmusprojekt Schweden können die Farbenvielfalt des Herbstes in vollen Zügen genießen. Dazu steht ihnen nun noch eine weiter Woche zur Verfügung. Die 2 Woche ist damit abgelaufen und auch diese Woche war sehr ereignisreich. In den Praktikumsbetrieben ist dabei schon ein gewisser Alltag eingezogen. Die Zerspanungsfacharbeiter erhalten von der Firma Nova sehr viel Lob und können eigenständig die Aufträge ausführen. Selbes kann auch von den Kfz-Mechanikern und dem Instandhaltungsmechaniker berichtet werden. Unsere Elektriker und Mechatroniker durchlaufen verschiedene Praktikumsaufgaben an der Partnerschule „Björknäsgymnasiet“. Dabei müssen sie sowohl mit Holz, dem Laserbrenner als auch mit dem Schweißgerät arbeiten. In der Freizeit wurden an den Abenden viel gespielt, geangelt oder man ließ einfach die Beine baumeln. Am Montag hatte man das Glück, auch von Boden aus die Polarlichter zu beobachten. Bei diesen Beobachtungen sichtete man dann ein echtes „UFO“. Die sogenannte Begegnung der 3. Art geschah nachts gegen 24 Uhr und das UFO hatte die Form einer hell selbstleuchtenden und sich relativ zügig bewegenden Trichterwolke. Eine Wolke wie sie so natürlich nicht vorkommen kann. Hitzige Diskussionen schlossen sich in der Dunkelheit auf dem Heimweg an und man ging ohne eine Erklärung unzufrieden ins Bett. Am nächsten Tag dann die Erlösung der Ungewissheit durch unsere schwedischen Kollegen, die einen Zeitungsartikel zu dieser Beobachtung gelesen hatten. Die Wolke hatte sich in einer Höhe von 60 bis 100 km nach einem Raketenstart in Californien durch das Ablassen von Treibstoff gebildet und wurde in dieser Höhe von der Sonne bestrahlt – Wahnsinn! Das gleich aussehende Foto in der Zeitung wurde dabei im 1500 km entfernten Malmö geschossen. Die Woche lief dann wie geplant weiter.
Das anschließende Wochenende stand dann im Zeichen der beiden Nachbarstädte Luleå und Boden. Samstag besuchten die Schüler zuerst die Landeshauptstadt von Norrbottens Län Luleå. Besucht wurde dabei das Weltkulturerbe Gammelstad – eine Kirchenstadt mit 450 Hütten aus dem späten Mittelalter, das Wissenschaftscenter „Teknikens hus“, wo man sich in vielen Experimenten weiterbilden konnte, die Sportsbar „Corner“ sowie das Stadtzentrum mit dem Hafen und den großen Eisbrechern sowie ein Spiel von Luleå HF. Beim Besuch des Eishockeyspiels von Luleå HF (höchste schwedische Liga SHL) gab es als Erinnerung ein Fan-T-Shirt. Der Heimweg führte dann noch an einer Sonderwertung einer Rallye vorbei, was besonders unsere männlichen Lehrlinge beeidruckte.
Sonntag folgte dann die „Gaststadt“ Boden. Nach dem ausgiebigen Frühstück ging es hinauf zur Festung „Rödbergfortet“. Von hier hatte man einen ausgezeichneten Blick über die Stadt, die Umgebung sowie über die bereits genannte bunt gefärbte Natur. Bei genauem Blick konnten man zudem in 40 km-Entfernung Luleå am Horizont erkennen. Der Besuch der Festung mit einer ausgezeichneten deutschsprachigen Führung war ebenfalls sehr interessant. Geschildert wurden von unserem langjährigen Guide Bernd die Geschichte um die militärischen Sicherung Schwedens an dieser Stelle als Reaktion von Streitigkeiten mit Russland zu Beginn und am Ende des 19. Jahrhunderts. Anschließend ging es nach einem kleinen Abstecher in das Armeemuseum zum Mittagessen. Nachmittags besuchte man mit dem Spiel von Boden gegen Kiruna ein weiteres Eishockeymatch. Dieses Spiel fand in der 3. schwedischen Liga statt und obwohl nur 3., so war es dennoch ein ereignisreiches und schnelles Spiel zwischen den beiden Mannschaften. Zum Abschluss gab es dann wieder einen langen Spielabend der Projektteilnehmer.
Der Montag der 3. Woche wurde mit dem Praktikum begonnen und am Nachmittag traf man sich dann auf der Biathlonanlage, um sich im Umgang mit dem KK-Gewehr zu beweisen. Die Scheiben auf der 50m-Distanz war dabei nicht immer einfach.