3 Wochen sind es nun her, dass die russischen Streitkräfte in die Ukraine eingefallen sind. Durch den Krieg sind mittlerweile ca. 4 Millionen Flüchtlinge über die Grenzen in die benachbarten Staaten geflohen (Zahl zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels). Viele verbleiben nicht in Polen, der Slowakei, Ungarn, Rumänien oder Moldawien, denn die Lage in den Grenzregionen ist unübersichtlich und dort gibt es auch keine Aufnahmemöglichkeiten mehr für weitere schutzsuchende Menschen. Große Teile dieses Flüchtlingsstroms ziehen weiter Richtung Westen und so kommen im Moment ca. 10.000 Flüchtlinge pro Tag nach Berlin. Selbst wenn die Bundeshauptstadt kurzfristig 7.500 Betten auf dem Tempelhofer Flugfeld aufgestellt hat, ist die Stadt durch die Situation völlig überfordert. Der Flüchtlingsstrom ist in diesem Sinne für die bisher kurze Zeit nicht mit der Situation 2015 zu vergleichen. Man hatte über eine längere Periode, mehr Zeit zum Reagieren. Die Flüchtlinge werden von Berlin aus unmittelbar auf weitere Bundesländer verteilt und auch die Stadt Jena nimmt einen Teil der Hilfebedürftigen auf. Die Wohnungssituation in Jena ist bekanntermaßen auch keine Einfache. Es wurde mit der Turnhalle an unserer Schule eine Möglichkeit gefunden, in kurzer Zeit die notwenigen Unterkünfte inklusive der erforderlichen Infrastruktur (Toiletten, Duschen, Räume für Speisen, sowie Räume für Betreuer und Betreuung) zu generieren.
Die Bautischlerei Koch aus Großschwabhausen konnte kurzfristig reagieren und die notwendige Manpower zur Verfügung stellen, um den Ausbau der Turnhalle zu übernehmen. Am vergangenen Montag wurde der Ausbau begonnen und am kommenden Mittwoch soll die Halle „bezugsfertig“ sein. Aufgebaut sind dann Ständerwände aus OSB-Platten, die die in ihrer Gesamtstruktur 46 Zimmer bilden. Insgesamt könnten damit bei einer Belegung von 4 Personen pro Zimmer 184 Flüchtlinge aufgenommen werden. Nach oben sind die Zimmer „Offen“. Mit unserer Schule wäre gleichzeitig die Möglichkeit vorhanden, unmittelbar mit der Weiterbeschulung von ukrainischen Kindern zu beginnen. Notwendig sind dabei jedoch auch Lehrer unter den Geflüchteten. Die Zeit wird zeigen, wie sich die Lage hier an der Schule entwickelt.