Nun ist auch schon die 2. Woche der Erasmusschüler in Schweden vorbei. Wie im Fluge müsste man sagen, denn auf Grund der vielen neuen Erlebnisse und Erfahrungen kommt es einem vor, als wenn man erst gestern angereist ist. Dabei stand die Woche voll im Zeichen des Praktikums in den verschiedenen Einsatzstellen. Ob Bilbolaget, Norrbottens Länservice, J&B, Restaurant Garniz oder bei Johannsons Rör, alle waren voll in ihre Arbeit vertieft und haben neu Werkzeuge, Arbeitsmethoden und auch ein anderes Pausensystem kennengelernt. Nebenbei wurden die Abende mit gemeinsamem Kochen, Diskussionen und gemeinsamem Spiel bestritten. Am Wochenende ging es dann auf Bildungsreise nach Luleå. Zuerst besuchte man die „Kirchenstadt“ Gammelstad – ein Unesco-Weltkulturerbe, danach ging es für Erkundungen und Erforschungen in das Teknikenshus der Universität Luleå, anschließend wurde gemeinsam Mittag gegessen, im Centrum von Luleå geshoppt und danach wiederrum das Eishockeyspiel zwischen Luleå und Växjo angeschaut. Abgeschlossen wurde der Tag in Luleå mit einer zünftigen Schneeballschlacht. Zum Tagesabschluss holte man gemeinsam Frau Linnekogel am Flughafen ab. Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen der Militärgeschichte von Boden. Die 17.000 Einwohner zählende Stadt war lange die Nordfestung Schwedens. Mit 5 in den Berg gesprengten Festungsanlagen sowie einer Garnison wurde Schweden gegen mögliche feindliche Angriffe aus dem Norden geschützt. Heute besteht davon nur noch die Garnison. Eine der Festungen wiederum wurde für Besucher zugänglich gemacht und so ließ man es sich nicht nehmen, vom Guide Bernd geführt eine Entdeckungstour in die Festung Rödbergsfortet durchzuführen. Anschließend wurde Bodens Militärmuseum besucht. Dies ist nicht nur ein Museum zur Geschichte des Militärs in Schweden, es ist auch ein Museum zur Bildung in Punkto friedensschaffender Möglichkeiten und Maßnahmen. Auf dem Weg von der Festung zum Museum gab es ein noch ein kleines Highlight. Man passierte die Motorstation Boden und dort fand ein „Folkrace“ statt. Von einem Rennfahrer wurde den Deutschen das Regelwerg kurz beigebracht und anschließend bewunderte man die Driftkünste der Sportler.
Auch die Natur hat sich in dieser Woche stark verändert. Mit den ersten Nächten unter 0°C fallen nun die goldenen Blätter der Laubbäume zu Boden. Der Herbst ist hier schon lange angekommen und an der täglich zunehmenden Anzahl von Fahrzeugen mit Spikes kann man den Winter und den kommenden Schnee schon erahnen. Vielleicht gibt es ja in der letzten Woche dann schon die ersten Flocken, denn insgesamt liegt hier in Lappland die Hälfte des Jahres Schnee. Glück hatte man nochmals am Freitag, denn dort konnten die Schüler ein zweites Mal Polarlichter beobachten. Auf der Suche nach der besten Beobachtungsstelle, fand man sich in einem tiefen und dunklen Wald wieder. Hier herrschte Totenstille, wie man sie in einer Stadt wie Jena nicht erleben kann und an der Stelle gab es zudem noch ein fantastisches Echo.