Ende September durfte ich zum ersten Mal an einer Fachtagung der UNESCO-Projektschulen teilnehmen. Die Tagung fand in Chemnitz statt, unweit meines Geburtsortes Bad Schlema im Erzgebirge. Und so hatte das Motto „Glückauf unserer Erde -BNE zum Mut- und Mitmachen“ einen regionalen als auch einen aktuellen inhaltlichen Bezug. Ich war ziemlich gespannt, denn das Thema hatte ja für mich außerdem noch einen ganz persönlichen Aspekt, zumal ich die Region lange nicht mehr besucht hatte.
Und so standen die Veranstaltungen auch ganz im Zeichen der Umsetzung des globalen Rahmenprogramms zur „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE). In Seminaren tauschten wir uns über Ideen und Projekte zum Thema „Nachhaltigkeit“ aus. Mir wurde bewusst, wie umfangreich diese Thematik ist. Klimaschutz, der Kampf gegen Hunger und die Bewahrung des Friedens waren nur drei der vielfältigen Themen, welche auch aus aktuellem Anlass zur Sprache kamen. Immer wieder stellte ich mir jedoch die Frage, was kann jeder Einzelne und was können „Wir als Klasse“ ganz konkret dazu beitragen? Einen Impuls, den ich als Akteur „Lehrender“ für mich aufgriff, war die Methode zum transformativen Lernen, welche viel Gestaltungsraum für die Lerner bietet.
Auch Chemnitz , „typisch, leicht trotzig und dennoch stets temperamentvoll“, wie es dem Tourismusmagazin zu entnehmen war, stellt sich dem Thema. Die Stadt der „Sinn-fluencer“, welche im Jahr 2025 europäische Kulturhauptstadt sein wird, präsentierte sich architektonisch und kulturell sowohl bewusst historisch als auch erfrischend modern. Bei einem Besuch eines Bergwerkes in der Montanregion konnte ich „lebhaft“ nachvollziehen, worüber mein Vater während seiner langjährigen Dienstzeit als Hauer bei der SDAG Wismut berichtet hatte. Es zwar kalt und dunkel da unten, aber auch sehr lehrreich und beeindruckend.
Am Ende der UNESCO Tagung war allen erneut klar, dass wir handeln müssen. Und diesen Aufruf werde ich in meine Klassen tragen. Haben wir nicht alle manchmal das Gefühl, es wird zu viel geredet und zu wenig getan? Im ersten Schritt habe ich einen Wettbewerb zur Ausgestaltung eines Klassenzimmers gestartet. Die Schülerinnnen und Schüler haben es somit selbst in der Hand, ihr Wohlergehen (eines von 17 Zielen der Bildung für nachhaltige Entwicklung) in der Schule zu sichern. Ich habe noch viele Ideen, um unseren Jugendlichen das Gefühl zu vermitteln, dass sie durch ihr Gestalten für sich selbst und für andere zu „Sinn-fluencern“ werden und somit das globale Ziel, nachhaltig zu leben, auch aktiv umsetzen. Ich freue mich auf Eure kreativen Beiträge!
Pia Woywodt-Posse (Lehrkraft)