Das neue Jahr hat begonnen und damit auch die Erasmussaison unserer Schule. Als Erstes gingen 11 Schüler auf die große Reise nach Schweden. Die Schüler hatten sich bereits eine Woche vorher in einem Treffen auf die Reise vorbereitet und waren damit gut auf das Erasmusprojekt vorbereitet.
Ungewöhnlich in diesem Jahr die Reiseroute. Nach der Fahrt mit dem Zug zum Berliner Flughafen ging es nicht direkt nach Schweden, sondern auf Grund der Verbindungsangebote nach Kopenhagen in Dänemark. Hier hatte man 6 Stunden Aufenthalt und diese nutzte man so gut es ging. Mit der U-Bahn war man schnell im Zentrum der alten Hansestadt und hier konnte man die wichtigsten Sehenswürdigkeiten bestaunen. Höhepunkt war dabei der Besuch des „Museum of Illusions“ – einem physikalischen Kabinett rund um optische Täuschungen. Die Schüler waren von den Experimenten angetan und der Eine oder Andere hatte mancher Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten. Ein zweiter Höhepunkt folgte unerwartet, denn beim Besuch des Radhausplatzes nahm man einen unangenehmen Brandgeruch wahr. Die Jenaer Spürnasen suchten nach der Ursache und fanden einen sich ausbreitenden Brand in einem Fahrstuhlschacht. Kurzerhand wurde die Feuerwehr gerufen und nachdem man der Einsatzzentrale klar gemacht hatte, dass es sich nicht um einen „Spassanruf“ handelt, hörte man schnell die Sirenen der herannahenden Einsatzfahrzeuge. Gleich wurde die anliegende Straße durch Polizeiautos abgesperrt und der Löschzug begann mit seiner Arbeit – spannend!
Nach diesen Erlebnissen ging es am späten Abend weiter nach Stockholm und am Sonntagmorgen nach Luleå. Die Schüler wurden hier von den hilfsbereiten schwedischen Kollegen abgeholt und man bezog nach einer Fahrt über die Lulea-Iceroad das Vandrahem (Jugendherberg) in Boden. Da die Schüler Selbstversorger sind, wurden die wichtigsten Lebensmittel beschafft und im Anschluss die erste Erkundungstouren durch die Gastgeberstadt gemacht. Vieles Neues war hier zu finden – hohe Schneeberge in den Straßen, beheizte Bürgersteige, viele Snowscooter oder die langen Öffnungszeiten der Supermärkte. Am Abend klarte dann der Himmel auf und da man 2 Autos von der gastgebenden Schule zur Verfügung hatte, ging es schnell in die Natur um nach Polarlichter zu schauen. Mit einem kleinen Lagerfeuer genoss man den klaren Sternenhimmel und tatsächlich konnte man das erste Grün am Himmel schimmern sehen.
Abgeschlossen wurde der Abend mit einer gemeinsamen Spielrunde, die unter den Teilnehmer viel Spaß und viel Gelächter verbreitete. Unteranderem wissen nun alle Schüler, dass das Vogtland keine Stadt im Ausland und auch nicht das 17. Bundesland ist. Am Montagmorgen ging es dann zum gemeinsamen Unterricht in das Björknäsgymnasiet. Gemeinsam mit schwedischen Schülern wurde man in Schwedisch, Englisch und Deutsch unterrichtet. Dies gab den Schülern beider Länder die Möglichkeit, sich über die Besonderheiten der jeweiligen Heimat zu unterhalten. Auch das Mittagesser in der Schule war interessant, denn die Tatsache, dass die schwedischen Schüler kostenlos essen, zum Mittag auch ein gesundes Salatbuffet gehört und die Mittagspause länger als in Deutschland ist, war für die Deutschen verwunderlich. Besonders von der relaxten Atmosphäre war man angetan – kein Stress, kein schnell schnell und Schulzeiten von 8:20 bis 18 Uhr sind für die Jenaer relativ ungewohnt.
Zurück in der Jugendherberge wurde dann diese entspannte Lebensart übernommen, gemeinsam gekocht und es wurden einfach noch ein paar Spaziergänge zur Polarlichtbeobachtung gemacht. Da die Temperatur im Laufe des Tages auf unter -20°C gefallen waren, konnte zudem bei klarer Luft der erste Eindruck von skandinavischer Kälte gewonnen werden.