Wie im Fluge verging die erste Woche für die 11 Schüler des Erasmusprogramms in Schweden. Die lag vor allem am vollen Programm und den damit verbundenen neuen Erlebnissen und Erfahrungen. Nachdem man am vorhergehenden Wochenende via Kopenhagen und Stockholm angereist war sowie an der Schuler herzlich willkommen geheißen wurde (siehe Beitrag), wurden am Dienstag die Arbeits- / Praktikumsstellen der einzelnen Schüler besucht sowie schaute man noch an einzelnen Schulteilen vorbei. Einer der Schulteile war der Bereich zur Ausbildung von Kraft- und Arbeitsgerätefahrern. Hier hatten die Schüler die Möglichkeit, selbst auf Frontlader oder LKW zu klettern und diese in einem abgesperrten Gelände zu bewegen. Ab Mittwoch war dann das Sammeln von Arbeitserfahrungen der Hauptinhalt des Tages, denn ab diesem Tag wurde es ernst mit dem Praktikum. Viel Neues brachten die Schüler vom Arbeitstag am Abend mit in die Gesprächsrunde, in der sich unsere Schüler über die Erlebnisse austauschten. Das Hauptcredo war dabei, dass in Schweden viel ruhiger und weniger hektisch gearbeitet und gelebt wird – also kein schnell schnell und gleich wieder weg. Es geht ruhiger und Pausen sind wichtig!
Am Abend gab es dann zusätzlich noch kleine Programme wie das Bad im eisigen Schnee oder Kartenspiele wie „Vollpfosten“. Am ersten vollen Wochenende hatte die Partnerschule unserem Projekt 2 Kleinbusse zur Verfügung gestellt und mit diesen war es für die Gruppe möglich die „großen“ Distanzen in Nordskandinavien zu überwinden. Übrigens rechnet man hier lieber in Skandinavischen Meilen. Mit den Bussen ging es jedenfalls 15 Meilen nach Norden, um Jokkmokks 420ten Wintermarkt zu besuchen. Also vielleicht hier doch noch die Umrechnung 15 Meilen sind 150km. Auf dem Weg nach Norden wurde der Polarkreis überschritte und in Jokkmokk gab es dann viel Neues und Spannendes zu erleben. Die Angebote auf dem Markt unterschieden sich wesentlich von denen in Deutschland. Hier gab es vor allem Messer, Pelze, Ren-, Pferde- und Elchwurst. Zudem konnte man noch traditionelle warme Kleidung der Samen kaufen oder den Zug der Samen mit den Rentieren durch die Touristenmassen bewundern. Abgeschlossen wurde der Markttag durch das traditionelle Rentierrennen – also sozusagen ein Renntierrennen. Auf der Fahrt zurück nahm man dann noch kurz einen Umweg in Kauf, um das erste Erlebnis auf abgelegenen Winterstraßen nebens der Natur zu genießen. So kam man bei dieser Fahrt auch noch in Messaure, der mit 2km längsten schwedischen Staumauer vorbei. Abgeschlossen wurde der Tag mit dem Besuch eines Hockeyspiels der U20-Mannschaft von Bodens Hockey.
Sonntag wurde dann das touristische Programm mit dem Besuch des weltbekannten Treehotels in Harads fortgesetzt. Beim Übernachtungspreis von 800,- Euro aufwärts für ein „Zimmer“ schluckten dann die Schüler doch ein wenig. Anschließend ging es weiter nach Storforsen. Storforsen sind die größten europäischen Stromschnellen. Hier schießen Unmengen an Wasser über einen Höhenunterschied von 85m ins Tal. Für Storforsen hatte man sich besonders vorbereitet. Im Kofferraum befanden sich Bratwürste, Teig, Getränke und Holz – also alles was man für das Lagerfeuer in der Natur braucht.
Nachdem man dann wieder nach Hause gekommen war, ging es am Abend auf Grund der guten Polarlichtprognose wieder hinaus in die Natur. Anfangs irrte man jedoch etwas umher, denn das Wetter spielte an diesen Tag nicht richtig mit. Man fuhr kreuz und quer, um Lücken in der Wolkendecke zu finden. Diese Irrfahrt führte dann jedoch zum ersten unerwarteten Erlebnis – dem Elch am Straßenrand. Weiter ging es dann und man konnte irgendwann zwischen den Wolkenlücken das helle, grüne Leuchten der Polarlichter sehen. Vielen blieb bei der Helligkeit der Mund offenstehen.
Man setzte sich nochmals in Auto und fuhr in Richtung aufreißender Wolkendecke. Hier gab es als Erstes das 2. unerwartete Erlebnis – eine sehr helle und relativ lange leuchtenden Sternschnuppe. Und es wurde noch besser. Die Polarlichter kamen, nachdem sie fast verschwunden waren, mit einer sehr großen Leuchtstärk zurück. Man blieb noch eine Stunde, um das Himmelsspektakel zu erleben.
Dann ging es zurück in die Jugendherberge und kaum aus dem Auto gestiegen, fing der Himmel nochmals an viele mystischen Figuren durch die Polarlichter an den Himmel zu zaubern. Dieses Mal bewegten sich die Polarlichter sogar relativ heftig. Mit den Worten von „Das Leben des Brian“: Ein Wunder!
Montag wurde der Aufenthalt mit dem Praktikum fortgesetzt – am Abend ging es dann mit schwedischen Schülern zum Bowling und hier bestand die Möglichkeit, sich mit den Schweden über den hiesigen Nationalsport Eishockey zu unterhalten. Dies war möglich, den 2 der Schüler hatte man am Samstag in der U20-Mannschaft auf dem Eis gesehen.
Nach den spannenden ersten Tagen warten entsprechend der Planung noch weitere spannende Erlebnisse auf dem Programm – wir werden sehen und berichten.