Im Rahmen der AG UNESCO unserer Schule fand vom 25.06.13 bis 28.06.2013 eine Ausstellung zum Themenbereich „Feinde der Demokratie – Politischer Extremismus in Deutschland“ statt. Eröffnet wurde die Ausstellung mit einer Podiumsdiskussion, zu der wir zahlreiche Gäste, wie zum Beispiel Herrn Dr. Werth vom Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Kultur, Herrn Schenker von der Stadt Jena, Herrn Treunert von der Polizei Jena, sowie Vertreter vom Verfassungsschutz, der Kirche und vom Bündnis „Demokratisch Handeln“ begrüßen durften.
Eine der teilnehmenden Klassen kommentierte den Besuch der Podiumsdiskussion und der Ausstellung folgendermaßen: Spätestens mit Beginn des NSU-Prozesses ist der politische und gesellschaftliche Rechtsextremismus wieder in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Plötzlich hat jeder eine Meinung, zeigt Interesse für dieses Thema und diskutiert mehr oder minder öffentlich über den Sachverhalt der Bekämpfung, der Handhabe und der Einstellung der Gesellschaft zum Extremismus in Deutschland. Podiumsdiskussionen sind da nur ein Beispiel für Zusammenkünfte verschiedenster Standpunkte und Meinungen. Unterschiedliche Aufgabengebiete, Einblicke in die Szene, Einflussmöglichkeiten, Nähe (oder Ferne) zur Realität und persönliche Erfahrungen prallen dabei genauso aufeinander, wie die theoretischen und praktischen Kenntnisse der Teilnehmer. Vom Polizisten über einen Pfarrer bis hin zu einem Vertreter vom Thüringer Ministerium für Wissenschaft, Bildung und Kultur, waren auch ein Vertreter vom Verfassungsschutz Thüringen, ein Gymnasiallehrer des Bündnis ‚Demokratisch Handeln‘ und Jenas Bürgermeister und Dezernent für Familie und Soziales anwesend. Fünf Meinung und doch ein gemeinsames Ziel: Man muss konsequent, geschlossen und mutig auftreten, entgegenstehen und handeln, um den Extremismus in Deutschland einzudämmen und die Perspektiven zu nehmen. Jedoch wird der Extremismus immer präsenter, ja sogar stärker in der Politik und in der Gesellschaft, sei es durch Unmut und Unzufriedenheit der Bevölkerung über die „großen“ Parteien oder aber auch der Macht- und Mittellosigkeit der Menschen gegenüber rechtsgerichteten Mitbürgern. Ursachen gibt es sicherlich viele: elterliches und soziales Umfeld, Unaufgeklärtheit, Bildungsmangel, Gruppenzwang, Bequemlichkeit, Frust, fehlende Individualität oder aber fehlender Glaube. Die Schuld für diese Ursachen kann man durchaus an mehreren Stellen in unserer Gesellschaft suchen: Eltern, Freunde, Lehrer, Politiker, Medien und nicht zuletzt das Internet. Allerdings, sich gegenseitig den schwarzen Peter zuzuschieben, macht die Situation nicht weniger kompliziert. Niemand trägt allein die Schuld oder die Verantwortung, weder die Eltern, noch die Lehrer, weder die Politiker, noch das soziale Umfeld, weder die Medien, noch Gott. Handeln müssen wir alle gemeinsam, offen sein für unterschiedliche Ansichten und Lösungen, solange wir entschlossen gegen den Rechtsextremismus auftreten. Es darf nicht sein, dass Organisationen mobil machen und die Menschen weg schauen, dass rechte Gruppierungen Demonstrationen durchführen können ohne Gegenwehr, dass die Exekutive handelt und die Judikative deckelt. Es ist ein Zusammenspiel von Prävention, Mobilmachung, Aufklärung und Unterstützung derer, die sich schon gegen Rechtsextremismus stark machen. Wir müssen Gesicht zeigen und dem Rechtsextremismus die Stirn bieten, aufzeigen, dass das in unserer heutigen Gesellschaft der falsche Weg ist und eine solche Gesinnung schlichtweg nicht geduldet wird.
Hilflos? Hilf, los! Auch ein langer Weg beginnt mit dem ersten Schritt….